Das neue Bezirksorchester im Kirchenbezirk Erfurt - nur ein Experiment?

Am Sonntagnachmittag des 15. Oktober 2017 war die Welturaufführung des neuen Bezirksorchesters im Kirchenbezirk Erfurt, so beschrieb es Bezirksevangelist Heiko Born. Dabei sollte dieses Konzert nur ein Experiment sein. Kann es gut gehen, wenn etwa 35 Laienmusiker und Berufsmusiker, vom Kind bis zum Mittellalter sich zusammenfinden und ein Orchester bilden? Dieses Konzert war ein voller Erfolg und wurde von den etwa 150 Zuschauern mit stehenden Ovationen und Zugabeforderungen ganz klar beantwortet.

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Von der Idee zum Projekt

Vor einem Jahr hatte Bezirksälteste Holger Niebhagen den Wunsch und die Idee, ein Orchester im Kirchenbezirk Erfurt zu gründen. Anfang des Jahres 2017 wurde die Idee immer konkreter.

Viele Geschwister meldeten sich und nahmen an den ersten Proben teil. "Das musikalische Niveau der Teilnehmer ist so unterschiedlich, dass es nur ein Experiment sein sollte. Können Laien und anspruchsvolle Berufsmusiker gemeinsam ein Orchester bilden," so fragte sich der Musikschullehrer und Dirigent Niebhagen im Vorfeld.

 

Das Probenwochenende in Erfurt

Am Freitagabend, am Samstag und am Sonntag nach dem Gottesdienst wurde intensiv geübt.

"Was letztlich zur Aufführung kommt, werden wir gemeinsam erarbeiten und das Machbare herausfinden," lautete die Antwort des Dirigenten auf die Frage nach dem Programm.
Es sollten nicht nur leichte, sondern auch anspruchsvolle Musikstücke gespielt werden, damit jeder der Beteiligten sich nicht unterfordert fühlt.

Eine Überraschung wird es geben, so lautete die geheimnisvolle Ankündigung für das Konzert.

 

Das Konzert

"Die besten Stücke spielen wir ganz zum Schluß," sagte Amaris vor dem Konzert. "Ich freue mich schon auf die ´Humoreske´. Davor kommt `Schwanensee`, das ist mein zweitliebstes Stück."
Man konnte dem Kind die Vorfreude ansehen. "Und wenn es zur Zugabe kommt, spielen wir noch mal die ´Humoreske´."

Pünktlich 16 Uhr eröffnete Bezirksevangelist Heiko Born das Konzert mit Gebet und Begrüßung. Hier sprach er noch von einem Experiment, welches der Bezirksälteste wagte. Er wünschte den Zuschauern viel Freude.

Bezirksältester Holger Niebhagen führte mit interessanten Hintergrundinfomationen durch das Programm.

Mit "Air Nr. 3" von J. S. Bach für das Sinfonische Orchester begann eine Reise durch musikalische Zeitabschnitte des Barock, der Moderne und Romantik, bis zur Klassik. Stücke von Telemann, Robert Rösen, Beethoven, Tschaikowski und Dvorak beeindruckten das Publikum. Die gute Leistung und hohe Qualität dieses Orchesters war tatsächlich eine positive Überraschung. Sehr facettenreich, emotional und tiefgründig könnte man die Vorträge beschreiben.

Das Publikum belohnte die tolle Leistung mit mehreren stehenden Ovationen und forderte eine Zugabe, natürlich die "Humoresque" von Antonin Dvorak.


Der Dirigent stellte dem Publikum die Solisten des Orchesters vor.
Erste Geige – Claudia Zohm, Zweite Geige – Kathrin Schmidt, Fagott – Olaf Bindseil und Emil Beck, Klavier – Felix Beck und am Cello – Simon Pirschel.
Anschließend bedankte er sich bei allen Musikern für die hervorragende Leistung und Mitarbeit.
 

Mit einem Blumenstrauß würdigte Heiko Born die ebenfalls großartige Arbeit des Dirigenten Holger Niebhagen. "Es ist kein Experiment mehr. Wir freuen uns auf weitere, schöne Konzerte," sagte der Bezirksevangelist. "Im nächsten Jahr geht es weiter, wenn die Spieler das auch wollen," so der Dirigent nach diesem großen Erfolg.


Claudia Zohm bedankte sich bei Beate Niebhagen mit einem Geschenk im Namen des ganzen Orchesters für die gute Bewirtung und Verpflegung aller Teilnehmer an diesem Wochenende.